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Georg Mikulcak,

 

am 26. Juni 1983 in Riesa geboren, war seit Anbeginn der Entwicklung von „secundenschlaf“ mit dabei. Er war Zeichner des Storyboards, übernahm die Bildgestaltung (Kameraführung) während der Dreharbeiten, arbeitete am Schnitt und in allen Bereichen der Postproduktion und hatte bei einen der zahlreichen Gespräche mit dem Regisseur die Idee das Projekt auf den Titel „secundenschlaf“ zu taufen. Georg Mikulcak besuchte während seiner Kindheit mehrere Schulen in Berlin und schloss 2003 als staatlich geprüfter Assistent für Medientechnik in Berlin seine Ausbildung erfolgreich ab. 2003/2004 absolvieret er ein freiwilliges kulturelles Jahr im Werk II in Leipzig und lernte während der zahlreichen Seminare zwei Crewmitglieder des späteren Kurzfilms „secundenschlaf“ kennen. Nach einem 3monatigen Praktikum ist er seit Januar 2005 Mediendesigner bei der Leipziger Film- und Werbefirma „eXclusiveOR“.

 

Wie schätzt du deine Arbeit als Kameramann ein?

Am Anfang hatte ich schon Zweifel, ob ich der Aufgabe überhaupt gewachsen sein würde. Jetzt am Ende, denke ich, sind doch ganz schöne Bilder entstanden.

 

Du bist dem Regisseur durch deinen Kurzfilm „Feld 2“ aufmerksam geworden. Wo lagen die Unterschiede bei den beiden Produktionen?

„Feld 2“ entstand ganz spontan innerhalb von einem Tag, da war eine ganze Menge Spontanität von mir mit dabei. „secundenschlaf“ war, ganz im Gegenteil dazu, perfekt durchgeplant. Ich hatte zwar das Storyboard mit Erik zusammen entworfen, wollte aber die Umsetzung ganz ihm überlassen. Natürlich habe ich dennoch viel von meiner Kreativität mit einbeziehen können.

 

Du hast auch das Storyboard gezeichnet. Wie war es, die Bilder schon vorher im Kopf zu haben und dann vor Ort umzusetzen?

Die Bilder hatte hauptsächlich Erik im Kopf, deswegen haben wir viel kommuniziert, damit die Vorstellungen in die Realität umgesetzt werden konnten. Denn jeder hat eine andere Vorstellung von Perspektiven und Kamerabewegungen und dass haben wir dann aber ganz gut hinbekommen.

 

Wie war die Arbeit am Set?

Anstrengend für mich, sehr anstrengend. Es war Hochsommer. Dann in den Feldern. Es war eine Affenhitze. Wir mussten mit der Ausrüstung manchmal tief in die Felder rein gehen, mussten verschiedene Kamerapositionen ausprobieren. Wir hatten auch keinen Kran und keine teure Technik und so musste ich die Kamera viel mit der Hand führen, um eine konstante Bildbewegung einzufangen, das war nicht so einfach.

 

Wie war die Arbeit mit Kindern vor der Kamera?

Noch mehr anstrengend!

 

Mit welchem System wurde gefilmt und mit welcher Technik wurde gearbeitet?

Gefilmt haben wir hauptsächlich mit der Technik vom SAEK Pentacon Dresden, die uns kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Wir hatten eine Canon XL1, das ist eine semiprofessionelle 3-Chip MiniDV-Kamera mit verschiedenen Objektiven; Makro und Weitwinkel. Wir hatten ein Sachtler-Stativ und Tontechnik, das war ein Sennheiser-Mikrofon mit Angel und ein DAT-Gerät.

 

Möchtest du später einmal Kameramann werden?

Es wäre eine schöne und interessante Arbeit, aber eigentlich habe ich mir das nicht vorgenommen.

 

Hast du irgendwelche Filme, in denen dir die Kameraführung besonders gut gefallen hat?

So richtig mit den Kameramännern habe ich mich noch nicht beschäftigt. Es gibt aber verschiedene Filme, wo ich sage, dass die sehenswerte Bilder haben, wie zum Beispiel „Gladiator“, „Amelie“ oder der russische Film „Die Rückkehr“. Aus „Die Rückkehr“ haben wir auch viel von der Kameraführung abgeguckt und uns gesagt, dass wir davon einiges benutzen wollen. 

 

Du warst maßgeblich mit am Schnitt beteiligt und an der Erstellung von Extramaterial, wie Poster oder DVD-Gestaltung. War das mehr dein favorisierter Bereich?

Das war mehr was für mich. Ich hatte viel Spaß dran. Manchmal bremst es einen weiterzumachen, weil es so viel Arbeit ist und man kaum Zeit dafür hat, aber die ganze Produktion hat mir letztendlich Spaß gemacht.  Man müsste eben bloß den ganzen Tag dafür Zeit haben und es nicht nur immer nebenbei machen.

 

Hättest du gedacht, dass die Postproduktion so zeitaufwendig sein würde?

Ich hatte es mir nicht gewünscht, aber im Hinterkopf hatte ich schon die Befürchtung, dass es so kommt, da ich ja schon an einigen Filmprojekten gearbeitet hatte. Es war auf alle Fälle wieder interessant zu erkennen, wie viel Zeit es doch kostet und wie viel man sich Zeit nehmen muss, damit ein gutes Ergebnis entsteht. Ich lerne immer wieder während der Arbeit besser mit den Computerprogrammen umzugehen und es ist gut, wenn dann der Regisseur mit daneben sitzt und selbst mit dran arbeitet und einen Teil der Aufgaben übernimmt. Wir mussten am Anfang auch viel Technisches lösen und konnten erst sehr spät in die Gestaltung gehen.